#RichtigErinnern, Russlands Gaskrieg

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Grund­sät­zlich bestand die Zus­tim­mung der AfD bis zum Ukraine Krieg haupt­säch­lich durch die Zus­tim­mung von Artikeln des rus­sis­chen Pro­pa­gan­damedi­ums Rus­sia Today. Jede Quelle gegen die deutsche Regierung ist der AfD mehr recht als schlecht. In erster Lin­ie waren es Beiträge gegen die Coro­na Maß­nah­men, heute teilt sich Partei in Rubel­nut­ten und Kreml Kri­tik­er. Außer­dem lehnt die AfD Wirtschaftssank­tio­nen gegen Rus­s­land ab, sie befür­wortet lediglich Sank­tio­nen gegen Ver­ant­wortliche und Unter­stützer des Angriff­skrieges.

Wie sich Chru­pal­las starke Rus­s­land­ver­bun­den­heit erk­lären lässt, da ist man auch in der Frak­tions­führung etwas rat­los. Neben der Ost-Biogra­phie oder purem Trotz gegen das, was sie in der AfD stets “Main­stream” nen­nen, heißt es, auch seine Berater hät­ten beste Kon­tak­te Rich­tung Moskau. Anders sei es nicht zu erk­lären, dass er Ende 2020 von Rus­s­lands Außen­min­is­ter Lawrow zum Gespräch ein­ge­laden wurde. Wenige Tage nach Beginn des rus­sis­chen Angriffs auf die Ukraine hat­te Chru­pal­la im Bun­destag gesagt: „Es darf in diesen Tagen aber nicht unser Ziel sein, den einen Schuldigen auszu­machen“. Er hat­te dazu aufgerufen, mit Blick auf die deutsche Wiedervere­ini­gung 1990 „ger­ade in diesen Tagen Rus­s­lands Beitrag für Deutsch­land und Europa“ nicht zu vergessen.

Chronologie des russischen Gaskrieges

Im Som­mer 2021 kur­sieren Medi­en­berichte unter Beru­fung auf Gazprom, wonach es Liefer­prob­leme gebe, nach­dem es in ein­er Gazprom-Anlage in Sibirien bran­nte. Kann dieser Brand die deutsche Gasknap­pheit erk­lären? Wohl kaum. Denn nach frontal-Recherchen reduzierte Gazprom seine Liefer­un­gen bere­its vor dem Brand immer wieder drastisch. Zudem währten die Prob­leme auf­grund des Bran­des in Sibirien nur kurz. Das berichtet der deutsche Gazprom-Part­ner Win­ter­shall Dea, der gemein­sam mit Gazprom in Sibirien Gas für Deutsch­land fördert.

Im Okto­ber dann, aus­gerech­net zu Beginn der Heizpe­ri­ode, kappt Gazprom seine Liefer­un­gen über Polen nach Deutsch­land noch ein­mal drastisch, um sie im Dezem­ber ganz einzustellen. Der Gaspreis klet­tert auf schwindel­er­re­gende Höhen. Gegenüber Jahres­be­ginn hat sich der Gaspreis fast verzehn­facht.

Ein­er der größten Fehler war sich in eine Abhängigkeit zum rus­sis­chen Gas zu begeben. Dr. Robert Habeck über­nahm leere Gasspe­ich­er vor dem Win­ter und erkan­nte die Lage für Deutsch­land im kom­menden Win­ter.

T‑Online beschreibt in einem Artikel sehr gut, wie Dr. Robert Habeck als Wirtschaftsmin­is­ter den Kar­ren rechtzeit­ig aus dem Dreck zog.

2018

03.01.2021

Gazprom reduziert mitten im Winter die Gaslieferungen am Grenzübergang Velke-Kapuzany von 890 auf 276 GWh pro Tag.

04.01.2021

Gazprom verkauft anders als in den Vormonaten kaum noch Gas über die eigene elektronische Handelsplattform ESP.

01.05.2021

Die Heizperiode ist vorbei, doch Gazprom befüllt seine deutschen Speicher nicht, wie sonst üblich. Gazprom besitzt die größten Gasspeicher Deutschlands und Österreichs — Gazprom lässt sie über den Sommer leerlaufen.

Juni 2021

Im Juni 2021 aber wies Polen die Partner darauf hin, dass russische Truppen an der ukrainischen Grenze aufmarschierten. Das polnische Parlament rief Deutschland einmal mehr eindringlich dazu auf, den Bau von Nord Stream 2 zu stoppen.

05.08.2021

Es brennt in einer Gazprom-Aufbereitungsanlage für Gaskondensat in Sibirien. Deshalb würden Gaslieferungen nach Westeuropa reduziert, berichten Medien unter Berufung auf Gazprom.

06.08.2021

Im Spätsommer wies die Fachebene des Wirtschaftsministeriums ihren damaligen Minister Peter Altmaier von der CDU auf eine weitere Entwicklung hin, die ein Alarmsignal hätte sein können. In einer sogenannten Leitungsvorlage schreiben die Beamten ihrem Minister am 6. August 2021, dass die deutschen Gasspeicher “weiterhin sehr schleppend” volllaufen. “Ende Juli waren sie erst zur Hälfte gefüllt”

12.08.2021

Der größte Speicher Österreichs gehört Gazprom und ist noch nicht einmal halbvoll. Füllstand 40 Prozent. Der Gasspeicher ist wichtig, um über den Winter zu kommen.

16.08.2021

Gazprom verringert seine Lieferbuchungen drastisch. Über die Ukraine soll ab September kaum noch Gas gen Westen fließen: Statt durchschnittlichen 105 Millionen weniger als eine Million Kubikmeter am Tag.

05.09.2021

Die Probleme in der Gazprom-Aufbereitungsanlage in Sibirien sind nach dem Brand überwunden. Die Anlage verarbeitet Gaskondensat. Die Erdgasproduktion war nur geringfügig betroffen und läuft wieder auf voller Kapazität.

06.09.2021

Einen Monat nach der Warnung vor den halbvollen Gasspeichern und dem Hinweis auf das Erpressungspotenzial wird der Bau der Pipeline auf dem Grund der Ostsee am 6. September 2021 fertiggestellt.

01.10.2021

Die Heizperiode beginnt, und die deutschen Gasspeicher sind nur zu 68 Prozent gefüllt — ein historisch niedriger Stand. Die Speicher von Gazprom in Deutschland sind nur zu rund 20 Prozent gefüllt. Beim Gaspreis gibt es ein Allzeithoch: rund 100 Euro pro Megawattstunde im Oktober.

02.10.2021

Gazprom drosselt erneut seine Gaslieferungen über Polen. Am Grenzübergang Mallnow sinkt die Liefermenge von zuvor mehr als 800 auf 132 Gigawattstunden am Tag.

11.10.2021

Gazprom senkt für mehrere Wochen die Gaslieferungen über Waidhaus an der tschechischen Grenze nach Deutschland; zeitweise bis auf Null.

13.10.2021

Gazprom stellt den Verkauf von Erdgas über seine Handelsplattform ESP komplett ein.

26.10.2021

Noch am letzten Tag im Amt versucht die Große Koalition Fakten zu schaffen. Das Wirtschaftsministerium bescheinigt Nord Stream 2 am 26. Oktober 2021 im sogenannten Versorgungssicherheitsbericht, dass die Pipeline die Widerstandsfähigkeit des europäischen Gasversorgungssystems sogar noch erhöhe. Und wischt damit alle internationalen Bedenken beiseite.

18.12.2021

03.01.2022

Gazprom drosselt erneut seine Gaslieferungen über die Ukraine gen Westen.

24.02.2022

Russland beginnt den Angriffskrieg gegen die Ukraine

04.04.2022

In einem bis­lang ein­ma­li­gen Recht­sakt hat Deutsch­land die Kon­trolle über ein großes Unternehmen über­nom­men. Dies diene dem Schutz der öffentlichen Sicher­heit und Ord­nung und der Aufrechter­hal­tung der Ver­sorgungssicher­heit.

01.09.2022

Russland stellt die letzten Gaslieferungen ein.

Am 31. August 2022 floss zum bis­lang let­zten Mal Erdgas durch die Ost­seeleitung, allerd­ings in kaum noch nen­nenswert­er Menge: 235.000 Kilo­wattstun­den, der Jahresver­brauch von gut 21 Haushal­ten in Deutsch­land.

23.06.2022

Seit dem 23. Juni 2022 gilt die Alarmstufe des Notfallplans. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage genau und steht in engem Kontakt zu den Netzbetreibern.

26.09.2022

Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines, Russland muss keine Strafzahlungen für den Lieferstopp von Gas leisten.

31.12.2023

Deutschland hat im Jahr 2023 nach vorläufigen Zahlen insgesamt 968 TWh Erdgas importiert. Die größten Mengen kamen aus Norwegen (43 Prozent), den Niederlanden (26 Prozent) und Belgien (22 Prozent)

04.01.2024

Im vergangenen Jahr hat Deutschland 5,0 Prozent weniger Gas verbraucht als im Jahr zuvor. Am meisten Gas wurde aus Norwegen importiert. Die gesetzlichen Füllstandsvorgaben der Gasspeicher wurden jeweils übertroffen. Am 4. November waren sie zu 100 Prozent gefüllt.

30.03.2024

Gaspreise normalisieren sich

01.02.2025

Die Ukraine wird kein Gas mehr durch ihr Territorium von Russland nach Europa liefern.

Öster­re­ich hat sich in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten abhängig von rus­sis­chem Gas gemacht. Zulet­zt wurde im Jahr 2018 ein langfristiger Liefer­ver­trag ver­längert. Nach Liefer­un­ter­brechun­gen im Jahr 2022 von rus­sis­ch­er Seite wird nun wieder nach Ver­trag von Rus­s­land nach Öster­re­ich Gas geliefert. Gle­ichzeit­ig gibt es derzeit in Deutsch­land soge­nan­nte Gasum­la­gen, die einen Gasim­port über alter­na­tive Routen erschw­eren. Denn die Gashändler müssen dafür seit 1.1.2024 1,86 Euro/MWh zahlen. Gegen diese Maß­nahme läuft derzeit ein Pilotver­fahren der EU-Kom­mis­sion.

Diese Umstände führen dazu, dass Öster­re­ichs Impor­tan­teil von rus­sis­chem Gas weit­er­hin sehr hoch ist (zulet­zt über 90 Prozent). Die absoluten Zahlen sind aktuell rück­läu­fig, da der öster­re­ichis­che Gasver­brauch im Jahresver­gle­ich deut­lich gesunken ist, nach wie vor viel Gas in den Gasspe­ich­ern gelagert ist und so ins­ge­samt weniger Gas importiert wer­den musste.

Quelle

Rus­s­land hat seine Erdga­s­ex­porte nach Deutsch­land über die Nord Stream 1 Pipeline sys­tem­a­tisch gedrosselt und Ende August 2022 voll­ständig eingestellt. Wie die Sta­tista-Grafik mit Dat­en der Bun­desnet­za­gen­tur ver­an­schaulicht, set­zt Deutsch­land seit­dem auch auf im Importe von Flüs­sig­gas. Men­gen­mäßig stellen die Importe aus Nor­we­gen, den Nieder­lan­den und Bel­gien jedoch den größten Anteil dar. Nor­we­gen ist aktuell die wichtig­ste Erdgas­bezugsquelle für Deutsch­land.

Neben Erdöl dient Erdgas in Deutsch­land als zen­traler Brennstoff für die Primären­ergieerzeu­gung. Da der Bedarf nach dem Rohstoff nicht durch die nationale Erdgas­förderung gedeckt wer­den kann, ist Deutsch­land in einem hohen Aus­maß auf Ein­fuhren aus dem Aus­land angewiesen.


Flächen­deck­ende Stro­maus­fälle, kalte Woh­nun­gen, ver­waiste Arbeit­splätze: Diesem Chaos ist Deutsch­land kurz nach Beginn des Angriff­skrieges Rus­s­lands gegen die Ukraine wohl nur knapp ent­gan­gen. Wie jüng­ste Berichte enthüllen, schrammte die Bun­desre­pub­lik nur knapp an einem Black­out und einem daraus resul­tieren­den Chaos vor­bei. Laut Recherchen des Han­dels­blatts ver­hin­derten lediglich zwei rus­sis­che Whistle­blow­er, dass Deutsch­land einem Energiechaos ent­ging. Die Ampel-Regierung reagierte nach der Enthül­lung dem­nach indes schnell und schaffte es, den Angriff Moskaus abzuwehren.

Tino Chru­pal­la, AfD-Parte­ichef mit dem rus­sis­chen Botschafter Sergej Netscha­jew am 9. Mai 2023 in Berlin.

Putin wollte die Liefer­un­gen nach Deutsch­land von einem Tag auf den anderen been­den, um das Land ohne rus­sis­ches Gas, das tief in die deutsche Infra­struk­tur verzweigt war, ins Chaos zu stürzen. Der Stich­tag dieser Aktion, die von Gazprom Ger­ma­nia aus­ge­führt wer­den sollte, sei der 4. April 2022 gewe­sen. Über Stro­hfir­men in Deutsch­land, über die Gazprom dem­nach heim­lich Geld ver­schob, hat­te Rus­s­land 500 Gazprom-Großkun­den im Visi­er. Darunter befan­den sich 250 Stadtwerke, 250 Konz­ern und Indus­triebe­triebe, auch Chemie- und Stahlgroß­be­triebe. Außer­dem 700 Gaskraftwerke. Das aus­drück­liche Ziel des Plans sei es gewe­sen, „größt­möglichen wirtschaftlichen Schaden“ anzuricht­en. Mil­lio­nen wären in ihren kalten Woh­nun­gen gesessen. Zudem hät­ten Ämter „wegen der Kälte nicht arbeit­en, Geschäfte nicht öff­nen kön­nen. Mil­lio­nen Beschäftigte hät­ten nicht zur Arbeit gekon­nt, weil die Betriebe von Gas und Wärme abgeschnit­ten gewe­sen wären.“

Außer­dem wäre der Gaspreis von einem Tag auf den anderen explodiert. Rus­s­lands Präsi­dent Wladimir Putin wollte wohl Angst vor einem Zusam­men­bruch der Gasver­sorgung schüren. Sein Ziel sei gewe­sen, für Demon­stra­tio­nen pro Rus­s­land in der BRD zu sor­gen. Etwa die Hälfte des deutschen Gas­be­darfs hätte nicht gedeckt wer­den kön­nen. Laut Han­dels­blatt scheit­erte die groß angelegte Aktion aber an zwei rus­sis­chen Man­agern.

Am 1. April ver­ri­eten sie dem­nach den deutschen Poli­tik­ern ihren Plan. „Sie sind die wahren Helden dieser Geschichte“, heißt es im Han­dels­blatt. Sie ließen dem Bericht zufolge den Plan auf­fliegen und müssen deswe­gen noch heute um ihr Leben ban­gen. Als klar war, was Rus­s­land plante, ver­sam­melte sich dem­nach 50 Stun­den vor dem Stich­tag eine kleine Gruppe von Beamten im vor Abhörung sicheren Sprechz­im­mer von Vizekan­zler Robert Habeck. Ein Krisen­stab aus Mit­gliedern des Bun­desmin­is­teri­ums für Wirtschaft und Energie (BMWK) und des Bun­deskan­zler­amtes beri­et darüber, wie man den Angriff abwehren kon­nte. Zunächst wurde eine Insol­venz von Gazprom Ger­ma­nia disku­tiert, doch das Ende ist bekan­nt: Deutsch­land über­nahm zunächst per Treuhän­der­schaft, dann per Ver­staatlichung die Kon­trolle über Gazprom Ger­ma­nia. Hier­bei stimmte sich Deutsch­land auch mit der britis­chen Regierung ab. Putin muss geto­bt haben. (Quelle)


Nach­trag: Deutsch­land zahlte bere­its vor dem Ukraine Krieg ca. 10% mehr für rus­sis­ches Gas als andere Län­der in Europa. Zudem bezieht Öster­re­ich 90% seines Gas­es aus Rus­s­land und hat eine der höch­sten Gaspreise in Europa.


Pläne für den Rückbau von Nordstream

Falls die Ost­seepipeline Nord Stream 2 dauer­haft nicht in Betrieb genom­men würde, müssten die Betreiber einen Plan für den Umgang mit den Stahlrohren am Meeres­grund entwick­eln. Diese Regelung ist nach Auskun­ft des Wirtschaftsmin­is­teri­ums des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern Bestandteil der Nebenbes­tim­mungen zur Pipeli­ne­genehmi­gung. Laut des meck­len­burg-vor­pom­merischen Min­is­teri­ums heißt es in den Nebenbes­tim­mungen zur Pipeline: „Bei abse­hbar­er endgültiger Außer­be­trieb­nahme ist durch den Vorhaben­sträger ein Konzept für den Umgang mit der Pipeline nach Außer­be­trieb­nahme zu erar­beit­en, das umwelt­fach­liche, tech­nis­che und rechtliche Aspek­te betra­chtet.“ Dieses Konzept ist den Angaben zufolge „der zuständi­gen Behörde zur abschließen­den Entschei­dung zu übergeben“.

Quelle

AfD fordert Reparatur von gesprengten Nordstream Pipelines

Die AfD-Frak­tion fordert die Bun­desregierung in einem Antrag am 11.10.2023 auf, die rechtlichen und tat­säch­lichen Voraus­set­zun­gen für eine Reparatur der Nord-Stream-Leitun­gen zu schaf­fen und den anschließen­den Import von rus­sis­chem Erdgas durch diese Leitun­gen zu ermöglichen. Unab­hängige Fach­leute soll­ten „unverzüglich“ mit der Erstel­lung ein­er Studie beauf­tragt wer­den, um festzustellen, ob eine Reparatur der Leitun­gen möglich ist, zu welchen Kosten und in welch­er Zeit. Der Bun­destag hat am Don­ner­stag, 19. Novem­ber 2020den Antrag  der AfD-Frak­tion mit dem Titel „Energiesicher­heit gewährleis­ten – Nord Stream 2 unter­stützen“ (19/22552) abgelehnt. In namentlich­er Abstim­mung stimmten 83 Abge­ord­nete für den Antrag, 556 lehn­ten ihn ab, es gab eine Enthal­tung. Tino Chru­pal­la set­zt auf Sey­mour Her­shs Rechercheergeb­nisse, wobei diese längst wider­legt sind und Hersh nach­weis­lich seit län­ger­er Zeit scharf nach rechts in Ver­schwörungside­olo­gien abgedriftet ist.  

Der AfD-Spitzenkan­di­dat zur Europawahl, Max­i­m­il­ian Krah, sieht die USA als Urhe­ber der Explo­sio­nen an den Nord-Stream-Gasleitun­gen in der Ost­see. Krah sagte am Son­ntag am Rande der Europawahlver­samm­lung der AfD in Magde­burg: “Nord Stream wurde gesprengt. Das heißt, kri­tis­che Infra­struk­tur, von der die Wet­tbe­werb­s­fähigkeit der deutschen Indus­trie abhängt, ist vor unseren Augen wegge­sprengt wor­den. Jet­zt habe ich immer noch genug Kon­tak­te in die USA, dass mir meine amerikanis­chen Fre­unde sagen kön­nen: Natür­lich waren es die Vere­inigten Staat­en, wer son­st?”

Was Krah nicht beant­worten kon­nte, warum aus der beste­hen­den Pipeline kein Gas aus Rus­s­land kommt und ob bei allen funk­tions­fähi­gen Pipelines zwangsläu­fig Gas geliefert wird.


Addendum: Putin Treue wichtiger als Solidarität mit der Ukraine

Rus­s­land wollte durch den Liefer­stopp vor allem den Druck auf Deutsch­land und die EU erhöhen, die im Zuge des rus­sis­chen Kriegs gegen die Ukraine vom West­en ver­hängten Sank­tio­nen zu lock­ern. Schon im Mai 2022 hat­te Rus­s­land den Trans­port durch die Pipeline Jamal-Europa kom­plett eingestellt. Moskaus Kalkül war es, durch die fehlen­den Gas­men­gen den Preis weit­er in die Höhe zu treiben. Der war bere­its seit dem Herb­st 2021 durch die wieder anziehende Weltkon­junk­tur und später durch den Krieg in große Höhen geschnellt. So wollte der Kreml erre­ichen, dass die fer­tige Ost­seepipeline Nord Stream 2 doch noch in Betrieb genom­men wird. Kremlchef Wladimir Putin warb, damit wür­den viele Prob­leme auf ein­mal gelöst – und vor allem die Preise für europäis­che Ver­brauch­er sinken.

Rus­s­lands zieht es vor, Gas zu ver­bren­nen statt Verträge zu erfüllen, dies war ein weit­er­er Beleg sein­er Unzu­ver­läs­sigkeit als Liefer­ant. Nach der Ein­stel­lung von Gasliefer­un­gen über die Ost­seepipelines blieben diese eben­so frei von Liefer­un­gen wie nach einem Sab­o­tageakt. Egal wievielte Röhren sich dort befind­en, Rus­s­land liefert kein Gas und Europa hat sich auf ein­er Energiev­er­sorgung ohne direk­te Liefer­un­gen aus Rus­s­land eingestellt. Doch Deutsch­land stellte klar, sich nicht erpressen zu lassen. Noch bevor dann unter etwaigem Druck der Europäer die Ost­seepipelines (wieder) hät­ten in Betrieb genom­men wer­den kön­nen, sprengten Ende Sep­tem­ber in der Nähe der Ost­see-Insel Born­holm Sabo­teure bei­de Stränge von Nord Stream 1 und einen von Nord Stream 2. Der Schaden für den rus­sis­chen Gas­mo­nop­o­lis­ten Gazprom ist immens. Zwar nimmt Chi­na deut­lich mehr Gas ab als je zuvor – aber zu ver­gle­ich­sweise niedri­gen Preisen. Einen Ersatz für den EU-Markt kon­nte Rus­s­land bish­er nicht find­en, auch wenn es weit­er­hin Flüs­sigerdgas (LNG) in die EU verkaufen kann. 65 bis 75 Prozent des anges­tammten Mark­tes in der EU kön­nten nach Mei­n­ung rus­sis­ch­er Ana­lysten für Gazprom für immer ver­loren sein. (Quelle)