#RichtigErinnern, die AfD unplugged

Armin-Paulus Ham­pel (AfD) sprach sich bere­its 2019 für ein Ende der Sank­tion­spoli­tik aus: „Wan­del durch Annäherung ist der richtige Weg. Nur gemein­sam mit Rus­s­land wer­den wir ein friedlich­es Europa gestal­ten”.

Selb­st im Wahl­pro­gramm der AfD find­et sich kaum noch ein Bezug zum West­en oder der NATO. Pro­vokante Reisen, aggres­sive Reden und rus­s­land­fre­undliche Anträge im Bun­destag zeigen, dass sich die Partei außen­poli­tisch Rus­s­land andi­ent.

Die AfD-Frak­tion forderte die Bun­desregierung auf, eine Friedensini­tia­tive mit Sicher­heits­garantien für die Ukraine und Rus­s­land zu ergreifen – stößt mit ihrem Antrag im Bun­destag aber auf ver­bre­it­ete Ablehnung. In ein­er von Zwis­chen­fra­gen, Kurz­in­ter­ven­tio­nen und Ord­nungsrufen geprägten tur­bu­len­ten Debat­te war­fen die übri­gen Frak­tio­nen der AfD am Don­ner­stag, 9. Feb­ru­ar 2023, vor, sich zum Sprachrohr der rus­sis­chen Seite und ihrer Aggres­sion gegenüber der Ukraine zu machen.

Die Leop­ard-Liefer­un­gen an die Ukraine kom­men­tiert Petr Bystron im Bun­destag mit den Worten: “Deutsche Panz­er gegen Rus­s­land in der Ukraine. Das haben schon Ihre Großväter ver­sucht.” Mit den Anspielun­gen auf den Angriff­skrieg Hitler-Deutsch­lands gegen die Sow­je­tu­nion übern­immt nun auch die AfD-Spitze ganz offen die Nar­ra­tive der Kreml-Pro­pa­gan­da.

Pläne der AfD für ihr neues Deutschland (Grundsatzprogramm)

  • Aus­tritt bzw. Abschaf­fung der Europäis­chen Union
  • Abschaf­fung des Euro in Deutsch­land, Aus­tritt aus dem Eurowährungsver­bund
  • Keine Ver­schär­fung des Waf­fen­rechts, keine Krim­i­nal­isierung von Waf­fenbe­sitz
  • Gren­züber­gangsstellen wieder ein­führen, strenge Per­so­n­enkon­trollen
  • Voll­ständi­ge Schließung der EU-Außen­gren­zen
  • Abzug aller amerikanis­chen Trup­pen
  • Beendi­gung der Sank­tio­nen und eine Verbesserung der Beziehun­gen zu Rus­s­land
  • Grundwehr­di­enst im Alter zwis­chen 18 und 25 Jahren wieder ein­führen
  • Bun­de­sagen­tur für Arbeit auflösen
  • mehr Kinder statt Massenein­wan­derung
  • deutsche Erin­nerun­gen auf die Zeit des Nation­al­sozial­is­mus been­den
  • Beken­nt­nis zur deutschen Leitkul­tur
  • Mul­ti­kul­tur­al­is­mus als ern­ste Bedro­hung der Nation abschaf­fen
  • Der Islam gehört aber nicht zu Deutsch­land
  • Finanzierung des öffentlichen Rund­funks ist umge­hend abzuschaf­fen
  • keine Inklu­sion von Kindern, son­dern den Erhalt der Förder- und Son­der­schulen
  • Han­delsabkom­men TTIP, TISA und CETA wer­den abgelehnt
  • Sub­ven­tio­nen abschaf­fen oder zeitlich befris­ten
  • EU-Sub­ven­tio­nen für Land­wirte reduzieren
  • Wieder­her­stel­lung des Bank- und Steuerge­heimniss­es
  • Sub­ven­tion­ierung der Biokraft­stoffe ein­stellen
  • kein weit­er­er Aus­bau der Winden­ergie in Deutsch­land

Spätestens nach­dem die AfD 2017 in allen Land­tagspar­la­menten und dem Bun­destag vertreten war, wurde der Kampf gegen die Demokratie von innen her­aus zum erk­lärten Ziel. Ras­sis­mus, völkisches Denken, Anti­semitismus, Ver­schwörungs­glaube, Hass gegen das Estab­lish­ment und die demokratis­chen Insti­tu­tio­nen. Feind­schaft gegenüber Journalist*innen, Kul­turein­rich­tun­gen, Jugen­dar­beit, Schulen, Gew­erkschaften, Gle­ich­stel­lungs­beauf­tragte. Oft mit spür­baren Auswirkun­gen für die Betrof­fe­nen, von Bedro­hun­gen bis zu Gewalt: „Die AfD wirkt“.

In der AfD find­en all jene eine poli­tis­che Heimat, die der Demokratie den Kampf ange­sagt haben. Und das wörtlich: Immer wieder fällt die Partei mit Querverbindun­gen in ein gewalt­bere­ites recht­sex­tremes Milieu auf, bis hin zum Recht­ster­ror­is­mus.

Die AfD will spal­ten und zer­stören. Das ist nach zehn Jahren deut­lich­er als je zuvor. Gle­ichzeit­ig bröck­elt die klare Abgren­zung gegen die Recht­sex­tremen vielerorts. Weil der Schul­ter­schluss aller Demokrat*innen drin­gend geboten ist, blick­en wir mit diesem Dossier genauer auf die ver­schiede­nen dun­klen Seit­en der Partei.

Warum die AfD nicht Regierungsfähig ist