Klimalügen der AfD

Stef­fen Kotré, Energiepoli­tis­ch­er Sprech­er der AfD, ist zeit­gle­ich Mit­glied der Fos­il Lob­by Nuk­learia…

@Martin_Sichert und seine Probleme mit CO2

Ins­beson­dere recht­skon­ser­v­a­tive Parteien behaupten immer wieder, der men­schengemachte Kli­mawan­del wäre nicht real. In Öster­re­ich ist es die FPÖ, in den Nieder­lan­den die Partei für die Frei­heit und in Deutsch­land die AfD. Vor nur fünf Jahren hat­te die Partei noch gar keine dif­feren­zierte Mei­n­ung bezüglich des Kli­mawan­dels.

Die AfD leugnet grund­sät­zlich seit eini­gen Jahren den Kli­mawan­del, wie alle recht­spop­ulis­tis­chen Parteien in Europa. Heute gehört die AfD zu den absoluten Hard­lin­ern unter den Kli­maskep­tik­ern. Sie leugnet ganz sys­tem­a­tisch den Kli­mawan­del und offen­bart damit eine ganz neue Facette eines Pop­ulis­mus, der nicht mal vor Ver­schwörungs­the­o­rien Hype macht.

Niemals wollte jemand das CO2 von der Erde ver­ban­nen, nur sind 420ppm CO2 auch für die Erder­wär­mung zuständig. Eine Absenkung auf 300ppm CO2 wäre als pos­i­tiv anzuse­hen.

Auf der Suche nach ein­er Iden­tität und besseren Auf­stel­lung als Bürg­er­partei brauchte man mehr The­men als nur Europa. Es gab zwar immer wieder vere­inzelt Kli­mawan­delleugn­er in der Partei, 2013 wur­den diese aber noch von wichti­gen Funk­tionären wie Bernd Lucke abgewürgt. Das Wahl­pro­gramm ist voll mit Fehlin­for­ma­tio­nen über den Kli­mawan­del. Fast nichts entspricht dem aktuellen Stand der Wis­senschaft. Das hat nichts mit gesun­der Skep­sis zu tun, Wäh­ler wer­den hier aktiv mit Fehlin­for­ma­tio­nen und Ver­schwörungs­the­o­rien gefüt­tert.

Es wird auch nicht davor zurück­geschreckt, Gre­ta Thun­berg als krankes Kind zu beze­ich­nen und sich bei Fri­days for Future Demos unter die Menge zu mis­chen und gezielt Fehlin­for­ma­tio­nen zu ver­bre­it­en. Aus Sicht der AfD scheinen die IPCC, das Gremi­um der UN, das mit tausenden von Experten die Fol­gen und Ursachen des Kli­mawan­dels erforscht, sowie tausende Wis­senschaftler weltweit wohl alle­samt Mar­i­onet­ten der Poli­tik zu sein. Es ist aber doch sehr fraglich, ob die gesamte Führung der Partei tat­säch­lich solchen Fan­tasien erliegt.

Was hat die AfD davon, solche Ver­schwörungs­the­o­rien zu ver­bre­it­en? Ein­er­seits bietet sich das The­ma gut zum Stim­men­fang, vielle­icht weil es so Anti-Estab­lish­ment wirkt und inter­na­tionale Zusam­me­nar­beit erfordern würde, die man ja als recht­skon­ser­v­a­tive Partei prinzip­iell nicht mag. Es wird ein ganz absur­des Bild geschaf­fen, dass sich Regierun­gen und wis­senschaftliche Insti­tu­tio­nen weltweit die Mächti­gen da oben gegen den kleinen Mann unten ver­schworen haben.

Ein Ver­gle­ich europäis­ch­er recht­skon­ser­v­a­tiv­er Parteien zeigt, dass die AfD inner­halb Europas zu den extremen Kli­maskep­tik­ern zählt. Seit 2015 das Paris­er Kli­maabkom­men beschlossen wurde, hat die AfD im EU-Par­la­ment jeden einzel­nen Vorschlag zum Kli­maschutz abgelehnt. Beim Europawahlkampf dieses Jahr ist die Kli­maskep­sis ein zen­trales The­ma der AfD.

Deutsch­land ist his­torisch für unglaublich viele Treib­haus­gase ver­ant­wortlich und ist als eines der mächtig­sten Län­der Europas in der Posi­tion und in der Ver­ant­wor­tung, die notwendi­ge Kehrtwende mit einzuleit­en. Hitzewellen, Dür­repe­ri­o­den, Hur­ri­canes, Über­schwem­mungen – das Wet­ter wird in viel­er­lei Hin­sicht extremer, Ökosys­teme wer­den zer­stört und Tier­arten wer­den weit­er ausster­ben.


@SteffenKotré Energiepolitischer Sprecher der AfD?

Nach der Bun­destagswahl 2017 zog Kotré über die Lan­desliste Bran­den­burg als Abge­ord­neter für die AfD in den Bun­destag ein. Dort ist er wirtschafts- und energiepoli­tis­ch­er Sprech­er der AfD-Frak­tion. Wie alle seine Kol­le­gen aus der unwis­senschaftlichen und recht­spop­ulis­tis­chen Szene lehnt er erneuer­bare Energien ab und leugnet den Kli­mawan­del. Kotré gehört zu jenen AfD-Bun­destagsab­ge­ord­neten, die nach Recherchen von Zeit Online Mitar­beit­er mit ver­fas­sungs­feindlichem sowie „ein­deutig recht­sradikalem bis recht­sex­tremem Hin­ter­grund“ beschäfti­gen.

Es ver­wun­dert nicht, dass ger­ade Kotre als wirtschafts- und energiepoli­tis­ch­er Sprech­er der AfD-Frak­tion Mit­glied im Vere­in Nuk­learia ist.

Ange­führt von Anna Veroni­ka Wend­land kämpfen atom­ar-fos­sile Tarnor­gan­i­sa­tio­nen wie Nuk­learia und RePlan­et für die Laufzeitver­längerung der deutschen AKW und gegen die kostengün­sti­gen und umwelt­fre­undlichen erneuer­baren Energien.

Die Gaslüge vom bil­li­gen rus­sis­chen Gas und Apol­lo News als Quelle, alles für stolzdeutsche Wut­bürg­er?

Warum es kein bil­liges rus­sis­ches gas gibt lesen sie hier!

Appol­lo News? Kann nicht ern­sthaft gemeint sein!

Was liegt näher als die Schaf­fung eigen­er Real­itäten, exk­lu­siv für gescheit­erte Recht­spop­ulis­ten. So hat sich die AfD eines gescheit­erten Kan­di­dat­en und seine fak­ten­freien The­sen angenom­men. Michael Limburg ist ein deutsch­er Autor, der erfol­g­los auf der Lan­desliste Bran­den­burg für die AfD zur Bun­destagswahl 2017 antrat. Lim­burg wurde bekan­nt für sein Abstre­it­en der men­schengemacht­en glob­alen Erwär­mung. Er ist Vizepräsi­dent des einge­tra­ge­nen Vere­ins Europäis­ches Insti­tut für Kli­ma und Energie (EIKE), ein­er sich als Insti­tut darstel­len­den Organ­i­sa­tion, die den men­schengemacht­en Kli­mawan­del leugnet.

Eine zen­trale Rolle spielt hier Michael Lim­burg, Vizepräsi­dent des Europäis­chen Insti­tuts für Kli­ma und Energie, kurz EIKE. Der Name deutet zwar auf ein wis­senschaftlich­es Forschungszen­trum hin, es han­delt sich allerd­ings um einen Vere­in, um genauer zu sein eine Lob­by­or­gan­i­sa­tion.

Der Vere­in gilt als Zen­trum der deutschen organ­isierten Kli­maleugn­er­szene und ver­anstal­tet Tagun­gen und Kon­feren­zen, in denen die Irrlehre des men­schengemacht­en Kli­mawan­dels ange­blich wis­senschaftlich ent­larvt wird. Zwis­chen AfD und EIKE gibt es sowohl inhaltlich als auch per­son­ell Verbindun­gen. Michael Lim­burg ist Mit­glied der AfD und arbeit­et neben­bei noch im Abge­ord­neten­büro von Carsten Hilse. Der gilt als radikalster Kli­maleugn­er im Bun­destag. Lim­burg ist in der AfD der absolute Experte, wenn es um Kli­mafra­gen geht. Wed­er Lim­burg noch Hilse sind Wis­senschaftler.

Laut EIKEs Press­esprech­er braucht der Vere­in sowieso keine Kli­maforsch­er, schließlich gäbe es keinen wis­senschaftlichen Beweis dafür, dass CO2 die Atmo­sphäre aufheize. Und auf diesem Vere­in basiert ein Großteil der AfD Klimapoli­tik. Immer wieder wird sich in Debat­ten auf die Fak­ten und Erken­nt­nisse dieses pseudowis­senschaftlichen Vere­ins berufen, der auf Wis­senschaftler verzichtet.

Während Vizepräsi­dent Lim­burg den Zugang der Kli­maskep­tik­er in die deutsche Poli­tik sichert, pflegt EIKEs Präsi­dent Hol­ger Tost die Verbindun­gen ins Aus­land. EIKEs Präsi­dent ist näm­lich gle­ichzeit­ig Grün­der von C‑Fact Europe, einem Ableger der amerikanis­chen Lob­by­or­gan­i­sa­tion Com­mit­tee for Con­struc­tive Tomor­row, die in der Ver­gan­gen­heit gewaltige Spenden­gelder vom Ölkonz­ern Exxon­Mo­bil erhal­ten hat. Exxon­Mo­bil ist genau der Konz­ern, der bere­its in den 80ern vor allen anderen über den Kli­mawan­del Bescheid wusste und dann ganz strate­gisch den öffentlichen Kon­sens in dieser Hin­sicht ange­grif­f­en hat.

Wenn das mal keine tat­säch­lich wahre Dan Brown Sto­ry ist. Außer­dem erhält C‑Fact über den soge­nan­nten Don­ners Trust heute auch Spenden­gelder von Coke Indus­tries, eben­falls ein mächtiger Energiekonz­ern. Deutsche Think­tanks müssen ihre Spenden­gelder nicht offen­le­gen, deshalb ist die Finanzierungsstruk­tur von EIKE und C‑Fact Europe lei­der nicht bekan­nt.

Wenn man sich die zahlre­ichen Verbindun­gen zur inter­na­tionalen Kli­maleugn­er­szene anschaut, kann man sich ja sel­ber mal über­legen, was für Unternehmen hin­ter den Spenden für die deutschen Ableger steck­en kön­nten. Neben C‑Fact beste­hen näm­lich auch enge Verbindun­gen zu anderen zen­tralen Grup­pen der Szene, wie dem amerikanis­chen Heart­land Insti­tute. Mit diesem ver­anstal­tet EIKE regelmäßig Kon­feren­zen.

Das Heart­land Insti­tute wird eben­falls mit Mil­lio­nen­be­trä­gen von Exxon­Mo­bil finanziert und zählt ähn­lich wie C‑Fact zu den zen­tralen Akteuren der organ­isierten Kli­maleugn­er. Mit Sicher­heit gibt es in der AfD auch Men­schen, die wirk­lich nicht an den men­schengemacht­en Kli­mawan­del glauben und sie sich von der notwendi­gen Energiewende bedro­ht fühlen. Aber die Men­schen, die die AfD unter anderem in der EU vertreten sollen, haben eine ganz andere Agen­da.

Hier geht es nicht um das Volk. Hier geht es um groß angelegten, von mächti­gen Energiekonz­er­nen finanzierten Lob­by­is­mus. Die Kli­made­bat­te wird von Exxon­Mo­bil und Co. mit viel Geld kün­stlich am Leben gehal­ten.


@MdLDornau und seine Probleme mit Windrädern

Auf der Suche nach ein­er Iden­tität und besseren Auf­stel­lung als Bürg­er­partei brauchte man mehr The­men als nur Europa. Es gab zwar immer wieder vere­inzelt Kli­mawan­delleugn­er in der Partei, 2013 wur­den diese aber noch von wichti­gen Funk­tionären wie Bernd Lucke abgewürgt. Das Wahl­pro­gramm ist voll mit Fehlin­for­ma­tio­nen über den Kli­mawan­del. Fast nichts entspricht dem aktuellen Stand der Wis­senschaft. Das hat nichts mit gesun­der Skep­sis zu tun, Wäh­ler wer­den hier aktiv mit Fehlin­for­ma­tio­nen und Ver­schwörungs­the­o­rien gefüt­tert.

Es gibt zahlre­iche Stu­di­en zu Kli­maverän­derun­gen durch Solaran­la­gen und Wind­kraftan­la­gen. Diese gehen soweit, dass man unser glob­ales Kli­ma ändern kön­nte oder gar die Sahara wieder zu begrü­nen. Es ist jedoch nicht davon auszuge­hen, dass die kog­ni­tiv­en Fähigkeit­en und das wis­senschaftliche Ver­ständ­nis der ver­meintlichen AfD Kli­ma­ex­perten aus­re­ichend ist.

Selb­sterk­lärend eine Lüge (unwahre Tat­sachen­be­haup­tung) was Jörg Dor­nau wieder fab­u­liert und seinen Wäh­lern an Desin­for­ma­tio­nen vorset­zt.

In Wahrheit geht es um eine For­malie bei der Lärm-Mes­sung, Auswirkun­gen auf die Genehmi­gung von Win­drädern hat das nicht. Hin­ter­grund der irreführen­den Infor­ma­tio­nen ist ein Urteil des höch­sten franzö­sis­chen Ver­wal­tungs­gerichts, des Staat­srates, aus dem März 2024. Der Staat­srat hat­te zur Lär­mmes­sung bei Wind­kraftan­la­gen geurteilt.

De fac­to geht es in dem Urteil nur um eine For­malie, die das Gericht für unzuläs­sig erk­lärt hat­te: Näm­lich die Vor­gaben dazu, wie der Lärm der Anla­gen gemessen wer­den muss. Das ändert aber nicht viel: Wind­kraft bleibt erlaubt, beste­hende Anla­gen müssen nicht zurück­ge­baut wer­den und neue Anla­gen kön­nen weit­er­hin genehmigt wer­den.

Der Gan­su-Wind­park in Chi­na soll in Zukun­ft ins­ge­samt 7000 Wind­tur­binen umfassen und zum größten Wind­park der Welt wer­den mit ein­er Nennleis­tung von rund 20 Gigawatt. Die größten Solar­far­men kön­nten bis 2030 in Sau­di-Ara­bi­en in Betrieb sein, um die knapp 35 Mil­lio­nen Ein­wohn­er voll­ständig mit Sonnenen­ergie zu ver­sor­gen. Vorhaben welche für Deutsch­land nicht vorge­se­hen sind. In Zukun­ftsvi­sio­nen sind außer­dem enorme Teile der Sahara mit Solarpa­nee­len gepflastert, die für Afri­ka grü­nen Strom pro­duzieren. Genau auf solch gigan­tis­che Vorhaben beruhen einige Stu­di­en.

Die dun­klen Ober­flächen der Solar­mod­ule absorbieren den größten Teil des Son­nen­lichts, wan­deln jedoch nur einen Bruchteil davon in Strom um – im Durch­schnitt rund 15 Prozent. Die restliche Energie wird in Form von Wärme an die Umwelt zurück­gegeben. Da die Paneele in der Regel deut­lich dun­kler sind als der Boden in der Umge­bung, bleibt zusät­zliche Energie in der Atmo­sphäre. In diesem Zusam­men­hang nutzen Experten bisweilen den Begriff Albe­do-Effekt.

Berech­nun­gen ergaben, dass eine Rück­kop­plungss­chleife in Gang geset­zt wird, sobald die Solar­mod­ule 20 Prozent der Gesamt­fläche der Sahara bedeck­en. Die durch den Albe­do-Effekt zusät­zlich zurück­bleibende Wärme führt zu einem stärk­eren Tem­per­atu­run­ter­schied zwis­chen dem Land und den umliegen­den Ozea­nen. Dadurch sinkt der Luft­druck an der Wasser­ober­fläche, weshalb mehr Wass­er ver­dun­stet und zu Regen­tropfen kon­den­siert. Höhere lokale Nieder­schlags­men­gen wären die Folge, die wiederum ließen Pflanzen gedei­hen, was dann sein­er­seits die Regen­menge weit­er erhöhen würde.

Ähn­lich­es bewirken laut den Mod­ell­rech­nun­gen riesige Wind­parks in den Wüstenge­bi­eten. Sie erwär­men die ober­flächen­na­he Luft, weil die Wind­tur­binen die ver­tikale Durch­mis­chung der Luft­massen ver­stärken. Somit brin­gen sie ins­beson­dere in der Nacht wärmere Luft von oben in tief­ere Schicht­en. Zusät­zlich brem­sen die Tur­binen den Wind, was eben­falls dazu führt, dass es in Boden­nähe etwas wärmer wird, in den Luftschicht­en über der Wind­tur­bine etwas käl­ter. Infolgedessen würde es laut den Mod­ell­rech­nun­gen in der Sahara gle­icher­maßen wie beim Albe­do-Effekt zu mehr Regen­fällen kom­men.

Autoren schlussfol­gern daher, dass Solar- und Winden­ergie neben der Einsparung von Kohlen­stoff­diox­id sog­ar weit­ere pos­i­tive Auswirkun­gen auf das Kli­ma haben kön­nten, wenn man die Tech­niken in der Sahara in ganz großem Maßstab ein­set­zen würde. Freilich ist ein solch­es Szenario derzeit fern jeglich­er tech­nis­chen und poli­tis­chen Umset­zbarkeit: 20 Prozent der Sahara sind fast zwei Mil­lio­nen Quadratk­ilo­me­ter; auf Europa über­tra­gen wäre dies ein Gebi­et, das von der franzö­sis­chen Atlantikküste an die Ost­gren­ze Polens reicht und von der Nord­see zum Mit­telmeer.

Aufar­beitung eines The­men­schw­er­punk­tes aus Spektrum.de und die wis­senschaftlichen Stu­di­en hierzu find­en sie hier und hier. Auch der Bun­destag hat sich schon für die Lokale mikrokli­ma­tis­chen Effek­te durch Wind­krafträder inter­essiert, näheres find­en sie hier und hier.

Inter­essiert die AfD nicht, Kli­maleug­nung ist zum Geschäftsmod­ell gewor­den um ver­wirrte Wut­bürg­er als Wäh­ler zu gewin­nen und mit bil­li­gen Desin­for­ma­tio­nen auf niedrig­sten Niveau ein Mit­spracherecht zu geben.

Alter­na­tive und freie Medi­en bericht­en ohne jour­nal­is­tis­che Grund­sätze und fak­ten­frei von kom­plex­en The­men. Seit sich die Recht­spop­ulis­ten in Europa ab ca. 2019 dem Kli­mawan­del zuwen­dete, dreht sich alles um die Dele­git­imierung erneuer­bar­er Energien, Atom­ausstieg oder Kli­maer­wär­mung.

Kom­pe­tenz und wis­senschaftliche Erken­nt­nisse wer­den außer acht gelassen und eigene alter­na­tive Wahrheit­en geschaf­fen.

Win­dräder verur­sachen mehr Trock­en­heit und Dürre”, dann die Aus­sage “Mehr Regen und weniger Sauer­stoff” von Jörg Dor­nau. Nimmt man die Stu­di­en (wie oben als Quelle genan­nt) und fasst diese in weni­gen Sätzen zusam­men, pickt sich einen Satz, stellt ihn ohne Kon­text bere­it, dann ist man bei der AfD.

In der Nähe von Wind­kraft Clus­tern ver­langsamen Rotoren die Windgeschwindigkeit um bis zu einen Meter pro Sekunde und erwär­men die Luft um 0,25 Grad. Gle­ichzeit­ig trans­portierten großflächige Wind­kraftan­la­gen feuchte, kalte Luft in höhere Luftschicht­en, wo sie mehr Wolken erzeugt, aus denen dann fünf Prozent mehr Regen als nor­mal auf die fällt.

Zu Auswirkun­gen auf die Meeres­bi­olo­gie müssen noch umfan­gre­iche Stu­di­en ver­fasst wer­den, wobei die AfD bei solch kom­plex­en The­men wieder auf Über­schriften ohne Kon­text set­zen wird.

Die AfD und der Klimawandel

Wir ste­hen seit vie­len Jahren vor ein­er der größten Her­aus­forderung der Men­schheits­geschichte. Die Fak­ten­lage ist ein­deutig und die über­wälti­gende Mehrheit der Wis­senschaftler weltweit sind sich einig, wir Men­schen sind schuld an der rapi­den glob­alen Erder­wär­mung. Es gibt keine legit­ime wis­senschaftliche Insti­tu­tion, die diesen drama­tis­chen Umstand leugnet. Es ist dur­chaus beängsti­gend, wie viele Men­schen aus ver­meintlich gebilde­ten Natio­nen dieser Welt dem wis­senschaftlichen Kon­sens wider­sprechen.

Ins­beson­dere recht­skon­ser­v­a­tive Parteien behaupten immer wieder, der men­schengemachte Kli­mawan­del wäre nicht real. In Öster­re­ich ist es die FPÖ, in den Nieder­lan­den die Partei für die Frei­heit und in Deutsch­land die AfD. Vor nur fünf Jahren hat­te die Partei noch gar keine dif­feren­zierte Mei­n­ung bezüglich des Kli­mawan­dels.

Heute gehört die AfD zu den absoluten Hard­lin­ern unter den Kli­maskep­tik­ern. Sie leugnet ganz sys­tem­a­tisch den Kli­mawan­del und offen­bart damit eine ganz neue Facette eines Pop­ulis­mus, der nicht mal vor Ver­schwörungs­the­o­rien Hype macht.

Auf der Suche nach ein­er Iden­tität und besseren Auf­stel­lung als Bürg­er­partei brauchte man mehr The­men als nur Europa. Es gab zwar immer wieder vere­inzelt Kli­mawan­delleugn­er in der Partei, 2013 wur­den diese aber noch von wichti­gen Funk­tionären wie Bernd Lucke abgewürgt. Das sieht heute anders aus.

Das Wahl­pro­gramm ist voll mit Fehlin­for­ma­tio­nen über den Kli­mawan­del. Fast nichts entspricht dem aktuellen Stand der Wis­senschaft. Das hat nichts mit gesun­der Skep­sis zu tun, Wäh­ler wer­den hier aktiv mit Fehlin­for­ma­tio­nen und Ver­schwörungs­the­o­rien gefüt­tert.

Das Pro­gramm liest sich wie ein Roman von Dan Brown. IPCC und deutsche Regierung unter­schla­gen die pos­i­tive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwach­s­tum und damit auf die Wel­ternährung. Nie­mand leugnet, dass Kohlen­diox­id wichtiger Bestandteil natür­lich­er Kreis­läufe auf unserem Plan­eten ist.

Trotz­dem wurde hun­dert­fach nachgewiesen, dass zu viel CO2 in der Atmo­sphäre den Treib­haus­ef­fekt ver­stärkt und die Erde erwärmt. Das ist ein Fakt. Kon­stant wird im Parteipro­gramm sug­geriert, dass legit­ime Forschungsin­sti­tute und führende Wis­senschaftler falsch liegen.

Ihre Mod­elle seien nur hypo­thetisch und kön­nen nicht funk­tion­ieren. Außer­dem übertreiben sie bewusst die Fol­gen des Kli­mawan­dels. Die Erwär­mung der Erde ließe sich auf natür­liche Warm- und Kaltzeit­en zurück­führen.

Vere­inzelte Stim­men in der Partei führen den Kli­mawan­del darauf zurück, dass die Sonne heute heißer ist als früher. Ja, dann soll­ten wir bei der Sonne erk­lären, dass sie nicht so viel scheinen soll, zum Beispiel. Das wäre doch mal eine Über­legung, weil die Sonne ja den Ein­fluss dann auf die Ozeane hat und nicht wir auf die Ozeane, son­dern die Sonne.

Dieser Ver­schwörungspop­ulis­mus, den die AfD mit in den Bun­destag geschleppt hat, behin­dert den poli­tis­chen Diskurs. Hier sagt AfD-Klimapoli­tik­er Carsten Hilse der Irrlehre des men­schengemacht­en Kli­mawan­dels den Kampf an und fordert den sofor­ti­gen Ausstieg aus allen nationalen und inter­na­tionalen Verträ­gen und Gremien.

Beat­rix von Storch verk­lagt die Sonne!

Es wird auch nicht davor zurück­geschreckt, Gre­ta Thun­berg als krankes Kind zu beze­ich­nen und sich bei Fri­days for Future Demos unter die Menge zu mis­chen und gezielt Fehlin­for­ma­tio­nen zu ver­bre­it­en. Aus Sicht der AfD scheinen die IPCC, das Gremi­um der UN, das mit tausenden von Experten die Fol­gen und Ursachen des Kli­mawan­dels erforscht, sowie tausende Wis­senschaftler weltweit wohl alle­samt Mar­i­onet­ten der Poli­tik zu sein. Es ist aber doch sehr fraglich, ob die gesamte Führung der Partei tat­säch­lich solchen Fan­tasien erliegt.

Ein Ver­gle­ich europäis­ch­er recht­skon­ser­v­a­tiv­er Parteien zeigt, dass die AfD inner­halb Europas zu den extremen Kli­maskep­tik­ern zählt. Seit 2015 das Paris­er Kli­maabkom­men beschlossen wurde, hat die AfD im EU-Par­la­ment jeden einzel­nen Vorschlag zum Kli­maschutz abgelehnt. Beim Europawahlkampf dieses Jahr ist die Kli­maskep­sis ein zen­trales The­ma der AfD.

Was hat die AfD davon, solche Ver­schwörungs­the­o­rien zu ver­bre­it­en? Ein­er­seits bietet sich das The­ma gut zum Stim­men­fang, vielle­icht weil es so Anti-Estab­lish­ment wirkt und inter­na­tionale Zusam­me­nar­beit erfordern würde, die man ja als recht­skon­ser­v­a­tive Partei prinzip­iell nicht mag. Es wird ein ganz absur­des Bild geschaf­fen, dass sich Regierun­gen und wis­senschaftliche Insti­tu­tio­nen weltweit die Mächti­gen da oben gegen den kleinen Mann unten ver­schworen haben.